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Berlinische Leben – “Nackte, Nazis, Nervensägen” / “Mein” Offener Kanal Berlin – Teil Zwei / 1985-2014

Mumien, Monstren, Mutationen

Es ist schon merkwürdig, aber der Offene Kanal Berlin ist in den Berliner Medien nur selten thematisiert worden. Zumindest bis 2003, also so lange ich dort gearbeitet habe. Zu seiner Eröffnung im Jahre 1985* wurde im Zusammenhang mit dem Kabelpilotprojekt über ihn berichtet. Eigentlich wäre der neuartige, emanzipatorische Ansatz, “jeder kann senden”, es Wert gewesen seine Entwicklung zu begleiten, doch die Profis in den Redaktionsstuben vernachlässigten das Thema geradezu sträflich. In den zwei Jahren 1986-87, die ich Nutzer war, sowohl wie in den 15 folgenden, ist nur über den Sender berichtet worden, wenn es “schlechte” Nachrichten gab. Vielleicht ist wirklich der zynische Spruch, “only bad news is good news”, eine Erklärungshilfe dabei. Ich will nicht verschweigen, dass es sehr selten auch einmal positive Resonanz gab, doch diese ging unter gegenüber den Schlagzeilen, die über angebliche Skandale spekulierten. Reißerische Artikel nach dem Muster “Mumien, Monstren, Mutationen” zu schreiben macht eben auch mehr Spaß, als über medienpädagogische Ansätze, experimentelle Sendeformen oder Seniorenredaktionen zu berichten und es bringt Auflage bzw. Quote.
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Ich selbst hatte ein Schlüsselerlebnis im Bereich Realpublizistik mit einer Redakteurin vom Stern. 1989 bat mich mein Chef diese Kollegin unter meine Fittiche zu nehmen und ihr einen Tag lang den OKB zu erklären. Es hätte mich stutzig machen sollen, dass er nicht selbst mit ihr sprach, aber ich war noch etwas naiv Medien und ihre Methoden betreffend. Die junge Journalistin kam also und hatte gleich meine Sympathien, weil sie ein Kulenkampff-T-Shirt trug. Ich vermittelte ihr sechs Stunden lang die OK-Welt, ging mit ihr Mittag essen und hatte den Eindruck den Laden gut “verkauft” zu haben.

Der Artikel, den sie dann schrieb, war eine Ohrfeige für mich und den Sender. Ich hatte mir noch nicht einmal den Text vorlegen lassen. Es gab zwar noch kein Internet, aber per Fax wäre das kein Problem gewesen. Ich war noch sehr naiv. Seitdem bestehe ich darauf Artikel über mich vor Veröffentlichung durchzusehen. Wenn sie über ein Theaterstück geschrieben hätte, wäre ihr Fazit “Alles an dieser Inszenierung war hölzern und steif, nur die Kulissen wackelten” gewesen. Sogar Positives gelang es ihr negativ darzustellen. Ich war damals noch Disponent und bekam eine Absage für eine Sendung am gleichen Abend. Die Medienanstalt verlangte damals jede Sendeanmeldung eine Woche lang zu prüfen, weshalb wir bei Absagen ein Sendeloch hatten, das wir nicht stopfen durften. Die Gelassenheit mit der ich die Sendeabwicklung über das Sendeloch informierte, stellte sie als Desinteresse dar. Dass die Lücke der Gesetzeslage geschuldet war verschwieg sie, sie unterstellte Unprofessionalität. Es war ein einziges Desaster. Mein Chef war erstaunlich verständig und tröstete mich. Später verriet er, das er den Braten gerochen hatte. Ein politischer Gegner des OKB, ein gewisser A.R. brauchte Munition gegen den Bürgersender. Er hatte den Verriss bei einem befreundeten Stern-Redakteur bestellt und der schickte die junge Volontärin, wobei das Fazit der Berichterstattung vorher feststand. Ich hatte keine Chance, aber es war mir eine Lehre.

Natürlich gab es Neider in der Stadt, beispielsweise kleine, kommerzielle Anbieter, die das kostenlose Angebot des DIY-Senders, als unlauteren Wettbewerb sahen. Deshalb wurde auch immer argwöhnisch betrachtet, ob beim OK das Werbeverbot eingehalten wurde.

Natürlich gab es immer wieder Sendungen, bei denen Werbung oder die Erzielung von Einnahmen indirekt, in einer Grauzone, stattfand. Beispielsweise bei Moderatoren, die Künstler vorstellten, die sie praktischerweise als Agenten auch vermarkteten. Ebenso bei Sendeverantwortlichen, die ein Handwerk oder eine Fertigkeit vorstellten, die sie außerhalb der Sendungen als bezahlte Dienstleistung anboten. Wenn das halbwegs geschickt gemacht wurde, war dagegen juristisch kaum etwas einzuwenden. Eine Einblendung wie “Weitere Informationen: Telefonnummer” führte vielleicht zu einer Geschäftsanbahnung, aber dieses gerichtsfest nachzuweisen blieb schwierig bis unmöglich. So hat der Tantra-Coach Andro im OKB gleich eine Reihe von Sendungen produziert, mit denen er heute noch wirbt, “bekannt aus TV”. Zunächst waren da hauptsächlich nackte Menschen zu sehen, die massiert wurden, während ständig eine Telefonnummer eingeblendet wurde. Diese Produktionen fanden Zuschauer, auch bei uns im Sender liefen die Telefone heiß, obwohl unsere Nummer gar nicht zu sehen war. Das brachte Andro auf die Idee eine Call-In-Show daraus zu machen. Es war ja die Ära der Anruf-Sendungen, Moderatoren wie Ray Cokes oder Steve Blame generierten damit für M-TV hohe Einschaltquoten. Ebenfalls um seine Quote zu maximieren vollzog Andro live mit seiner Assistentin den Tantra-Sex-Verkehr, hatte aber noch genügend Kapazität in seiner linken Hirnhälfte, um die Fragen der Anrufer zu beantworten. Gleich beim ersten Mal brach unsere Telefonanlage zusammen, soviele Frager wollten ins Studio durchkommen. Unter den Zuschauern muss mindestens ein BZ-Reporter gewesen sein, den das Boulevard-Blatt machte mit “Skandal. Nackte im TV” auf. Außer das die BZ-Auflage recht groß gewesen sein muss an diesem Tag, blieb die Sache folgenlos. Nackheit allein ist nicht verboten im TV, selbst der beiläufige Geschlechtsverkehr war ohne Großaufnahmen oder eine merkbare pornografische Absicht nicht zu verurteilen. Wie fast alle Skandale im OKB war es eher ein Skandälchen, in Grunde nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas.

2013-09-04-17-10-50_new2 Logan Evans

Der Reiter der Apokalypse:

Im November 1989 sitzt Logan Evans in New York vor dem Fernseher und sieht, wie in Berlin die Mauer fällt. Er war schon immer von Deutschland und deutscher Geschichte fasziniert, besonders vom Dritten Reich und Adolf Hitler. Logan ist selbsternannter Künstler und macht im Manhattan Cable TV eine Show namens “The Four Horsemen of the Apocalypse”. Anfang der 90er Jahre macht er seinen Traum war und kommt nach Berlin. Er lebt in besetzten Häusern und meldet sich im Offenen Kanal Berlin an. Dort macht er Sendungen, die irgendwie radikal und rätselhaft sind. Den Mitarbeitern kommt er zunehmend durchgeknallt vor. Er wird laut, läuft “I’m the terminator” schreiend über den Hof und schließlich wird er handgreiflich. Trotzdem entscheidet die Medienanstalt ihm kein Hausverbot zu geben, um ihm weiter Livesendungen zu ermöglichen, außerdem verspricht er Besserung. Unsere vorgesetzte Behörde, Medienanstalt genannt, trifft nicht gern restriktive Entscheidungen, man fürchtet dort den Gang vors Verwaltungsgericht und das nicht ohne Grund. Die Anstalt zog dort mehrfach den Kurzen.

Eines Abends kommt Evans besonders agitiert zu seiner Sendung, ich vermute er hatte Speed genommen, er hat riesige Pupillen. Wie gesagt, die Kunst- und Meinungsfreiheit wird groß geschrieben, nur bei klaren Gesetzesverstößen dürften wir eine Sendung abbrechen. Aber was wäre das? Die Auschwitzlüge wäre so ein Beispiel, das einzige das man uns Mitarbeitern vorhält. Diese verbreitet Evans nicht, stattdessen skandiert er abwechselnd “Heil Hitler!” und “Allahu Akbar!”, Allah ist groß. Die Kollegin in der Sendeabwicklung ist nicht zu beneiden, ich bin schon zuhause, telefoniere mit ihr und bin der Meinung, sie müsse die Sendung abbrechen. Aber die Kollegin entscheidet sich für die Freiheit der Kunst und strahlt das Programm weiter aus. Vorher hat sie noch die Medienanstalt angerufen, doch da niemand mehr, alle sind im Feierabend.

Zur gleichen Zeit sitzt ein amerikanischer Journalist am Savignyplatz vor dem Fernseher und ist entsetzt. Er ist jüdischer Herkunft, hat Verwandte im Holocaust verloren und arbeitet für die Nachrichtenagentur Reuters. Und so wird am nächsten Tag in aller Welt in der Zeitung stehen, dass im Offenen Kanal Berlin Nazipropaganda gesendet wird.

Unsere Vorgesetzten sind der Meinung, die Kollegin hätte die Sendung besser abbrechen sollen, damit hätte man die schlechte Presse vermieden. Die Kollegin hat Glück, sie bekommt keine Abmahnung. Das hohe Gremium “Medienrat” ist letztlich für Programmverstöße zuständig. Etwa einmal im Monat trifft sich das topbesetzte Gremium. Sechs Monate braucht es, dann fällt der Medienrat, unter dem Vorsitz von Prof. Ernst Benda, dem ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidenten, ein Urteil. Die Sendung war zulässig, weil die Kunst nun mal frei sei und keine Zensur stattfindet. Hurra, wir sind begeistert. 1998 wird Logan Evans aus Deutschland abgeschoben, nachdem er eine Flasche Schnaps im Supermarkt geklaut hat. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Ein einziges Foto gibt es von ihm im Internet, doch auch da ist nichts über sein weiteres Schicksal zu erfahren.

Nazis

Auch mit wirklichen Nazis gibt es Probleme. Eine rechtsextreme Gruppe nutzt den OKB in den 90er Jahren, um die Radiosendung “Radio Germania” zu machen. Auch hier ist die rechtliche Lage für den OKB und die Aufsicht führende Behörde, die Medienanstalt Berlin-Brandenburg, kompliziert. Die Sendung zu verbieten wäre schwierig, der Artikel 5 unserer Verfassung garantiert freie Meinungsäußerung und die Gesetzesnorm “eine Zensur findet nicht statt” wiegt ebenfalls schwer. Also könnte man streng genommen nur auf einen bereits gesendeten Verstoß reagieren. Trotzdem setzen wir alles daran eine “volksverhetzende” Sendung garnicht erst stattfinden zu lassen. Natürlich fürchten wir eine erneute Pressekampagne wie bei Logan Evans, heute würde man es einen “shitstorm” nennen.

Die erste Sendung findet live statt und die rechtsradikalen Radiomacher sind offensichtlich juristisch gut beraten. Sie nutzen ihre Meinungsfreiheit hart an der Grenze zum Verbotenen. Sie spielen Stücke eines in der Szene berüchtigten Liedermachers, Frank Rennicke. Die gesendeten Lieder sind nicht oder noch nicht indiziert, da ist “Radio Germania” gut informiert. Wir entnehmen aber auch den Gesprächen, die wir am Rande der Sendung mit den Neo-Nazis führen, dass sie vorhaben, uns mit einer illegalen, volksverhetzenden Sendung in Misskredit zu bringen. Zum einen aus Eigeninteresse, sie möchten mit dieser Aktion in die Medien kommen und auch um die Idee des Senders, freie Meinungsäußerung für Jedermann, ad absurdum zu führen.

Die Medienanstalt findet einen juristischen Weg, keine weitere Live-Sendung zuzulassen. Wir atmen auf, zur Live-Sendung kam die vielköpfige Gruppe mit einem hochagressiven “Personenschutz” aus Skinheads mit scharfen Hunden. Es wird Jahre dauern, bis die Medienanstalt uns erlaubt, das Mitbringen von Hunden zu verbieten. Wie gesagt, die Medienanstalt trifft nicht gern repressive Entscheidungen. Vielleicht liegt es daran, dass der Direktor, Dr. Hans Hege, einer “liberalen” Partei angehört. Nein, im Ernst, die Medienanstalt mochte ungern jemand von der Nutzung der Produktionsmittel ausschließen. Bei der Nazigruppe fand man allerdings ein juristisches Schlupfloch.

“Radio Germania” darf keine Livesendung mehr machen, nun muss der Sendeverantworliche die vorproduzierte Sendung spätestens eine Stunde vor Sendebeginn abgeben. Für uns eine Gelegenheit, das Band schnell durchzuhören, um festzustellen ob klare Rechtsverstöße, wie z.B. die bereits zitierte Auschwitzlüge verbreitet wird. Streng genommen dürften wir das auch nicht, denn es ist ja Zensur. Ich lege das Band in der Sendeabwicklung ein und höre mir mit Kollegen eine Stunde lang einen Artikel aus Brehms Tierleben über das Wildschwein an. Der Satz “Der Waidmann nennt das weibliche Tier Bache” brennt sich in mein Gedächtnis ein. Natürlich ist die Sendung zulässig. Das Rechtsextreme ihre antifaschistischen Gegner gern mit Wildschweinen vergleichen, ist uns bewusst. Es ist aber auch nicht volksverhetzend. Wir haben diesen Eiertanz noch ein paarmal ausgeführt, “Radio Germania” erreichte sein Ziel in die Medien zu kommen, obwohl sie geschickt vermieden Gesetzesnormen zu brechen. Natürlich war es schwer Journalisten unsere heikle Lage zu vermitteln. Das gescheiterte NPD-Verbotsverfahren lag noch in ferner Zukunft und die Presse wunderte sich, das die Nazis überhaupt bei uns senden durften. Es gab zwar auch Probleme mit türkischen und arabischen Sendungen, die hart an der Grenze zum Gesetzesbruch sendeten, doch auch da hat es nie justiziable Verstöße gegeben. Bei fast 30 Jahren offenem und freiem Zugang ist das eine Bilanz, die positiv stimmen könnte, wüsste man nicht, dass es an Stammtischen und bei privaten Runden, aber auch in Fußballstadien volksverhetzende Äußerungen gäbe, doch die Urheber trauen sich nicht, mit ihrem Namen in Funk und Fernsehen aufzutreten.

Ich könnte noch ein viertes Substantiv, das mit N beginnt, anführen und über die Prostituierte Molly L. schreiben. Aber da die Dame bereits verstorben ist und ich mich an keine weiteren Programmverantwortlichen aus dem horizontalen Gewerbe erinnern kann, will ich den Mantel des Vergessens über diese geschmacklosen Programme legen, die viele Zuschauer hatten und die stets ihren Höhepunkt mit der Enthüllung der gigantischen Oberweite von Frau L. fanden. Auch diese Sendungen sind genüsslich von den Berliner Boulevard-Zeitungen skandalisiert worden. Wenn man bedenkt, dass diese Gazetten regelmäßig ihre Auflage durch blanke, weibliche Brüste steigerten, muss man den Kopf schütteln über soviel Heuchelei.

Nervensägen

Kommen wir also zu den Nervensägen. Das menschliche Gedächtnis kennt keinen Anstand und keine Ritterlichkeit und da ich mich der Ehrlichkeit verpflichtet sehe, muss ich gestehen dass mir beim Stichwort “Nervensägen” umgehend Frau Mathilde S. einfällt. Der Offene Kanal Berlin hat ja viele schwierige Menschen und auch echte Querulanten angezogen, aber die “wilde Hilde” ist mir am Lebhaftesten im Gedächtnis. Vielleicht auch weil sie es so oft geschafft hat, mich oder andere Kollegen auf die Palme zu bringen. Sie hatte eine Art einen so lange zu reizen und zu provozieren, bis man schließlich nach 20 oder 30 Minuten aus der Haut fuhr, was Mathilde stets mit einem seeligen Lächeln quittierte. Es ist wohl für sie wie eine gute Tat für Pfandfinder, etwas das man zur seelischen Hygiene mindestens einmal am Tag braucht. Frau S. sendet noch heute, allerdings hat man sie in die Nachtstunden verbannt, wo sie kaum Zuschauer finden wird und dem neuen, aus der Asche des OKB erstandenen, Sender ALEX keinen Imageschaden zufügt.

Natürlich gab es noch viele weitere Nervensägen, die meisten waren im Umgang ziemlich freundlich, nur ihre Programme nervten, weil man sie partout nicht verstehen konnte, beim besten Willen nicht. Michael Santos fällt mir ein, dessen Sendungen wohl kaum jemand verstanden hat, wahrscheinlich er selbst nicht. Heinz Kluike, dem man lange zuhören konnte, ohne ein Thema zu erkennen. Oder den ehemaligen Gastwirt Günter Rackwitz, der unerträgliche Berlinschlager sang. Als die schlimmsten Nervensägen habe jedoch die Zuschauer empfunden, die jahrelang bei jeder call-in-show anriefen, um Obszönitäten abzusondern. Wieviel wohlmeinende Sendeneulinge haben sie wohl zum Aufgeben gebracht?

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Natürlich gab es auch viele freundliche, engagierte Sendungsmacher, die häufig jahrelang tolle Sendungen auf die Beine stellten und immer hilfsbereit waren. Stellvertretend für viele fällt mir Lothar Wielandt ein, der Rollstuhlfahrer, der Radioprogramme für die älteren Zuhörer machte und auf jeder Funkausstellung den Schriftgenerator bediente. Als er im hohen Alter noch einmal heiratete, haben sich alle OK-Mitarbeiter herzlich mit ihm gefreut.

Viele Sende-Verantwortliche gibt es noch heute zu sehen. “Pfeiffers Ballhaus” läd noch immer zum Schwofen ein und “Der spitze Kreis” begleitet immer noch die Berliner Bühnenereignisse.

Auch im Hörfunkbereich gibt es Radiomacher, die seit den Anfängen dabei sind. Rolf Gänsrich und Peter Ziermann fallen mir ein. Peter hatte, als er in den 80er Jahren anfing, einen Sprachfehler, den er beim moderieren erfolgreich kurierte. Noch heute bin ich mit Rolf und Peter auf Facebook befreundet.

ALEX-TV

Inzwischen ist der Sender ja erwachsen geworden, seit er sich 2009 in ALEX TV** umbenannt hat, merkt man das Bestreben sich von dem schlechten Image der frühen Jahre zu befreien. Es wird jetzt auch an die Zuschauer gedacht und man programmiert die interessantesten Sendungen in der Hauptsendezeit. Viele Aufnahmen von Berliner Konzerten und Diskussionen sind sehenswert. Für Kinder, Jugendliche und Nachwuchs-Medienprofis ist ALEX Ansprechpartner und Vermittler von Medienkompetenz. Seitdem mit Volker Bach ein Medienprofi Leiter ist, scheinen auch Medienanstalt und Politik begriffen zu haben, dass eine solche Werkstatt nicht zum Schnäppchen-Preis zu haben ist. Ich wünsche dem Sender, seinen Nutzern und den fleißigen Mitarbeitern von Herzen alles Gute für die nächsten 29 Jahre.

Marcus Kluge

Das Logan Evans Foto stammt von dieser Website, auf der auch Zeichnungen des Künstlers dokumentiert sind:

http://www.lisecki.de/MsoEvans.htm

Hier erzähle ich wie ich zum Offenen Kanal Berlin kam und Mitarbeiter wurde: https://marcuskluge.wordpress.com/2015/11/18/editorial-sechzig-eins-zum-geburtstag/

*So begann es. 1985 hält die mediale Zukunft Einzug in West-Berlin, ein sogenanntes Kabelpilotprojekt wird gestartet. Zwei Tage vor Beginn der Funkausstellung wird am 28. September in 218000 Haushalten ein zusätzliches Angebot, bestehend aus 12 TV-Sendern freigeschaltet. Neben öffentlich-rechtlichen Sendern, wie WDR oder dem Bayerischen Fernsehen sind erstmals auch private Sender am Start, allen voran RTLplus und SAT.1. Außerdem will man in Berlin einen frei zugänglichen Bürgersender ausprobieren, den Offenen Kanal Berlin. Dieses “demokratische Feigenblatt”, so sahen es Medienkritiker, hat mein Leben für fast zwei Jahrzehnte verändert und bestimmt.

**ALEX TV

http://www.alex-berlin.de/

TV-Satire – “Er tat nur seine Pflicht” / Barschel-Affäre 1987

Aus der Barschel-Affäre mache ich eine Kabarettnummer und erfinde die Kunstfigur “Reverend Preiswert”. Einen Prediger mit Hitlerbärtchen, der im Stil amerikanischer Fernseh-Evangelisten, Uwe Barschel, nach seinem ungeklärten Tod, einen Persilschein ausstellt. Die Sendung wird mehrfach im West-Berliner Kabelnetz ausgestrahlt. Auch an einem Wochenende, an dem viele CDU-Mitglieder zu einer Veranstaltung nach West-Berlin gereist waren. Die meisten Hotels in der Kudammgegend waren bereits mit Kabel ausgestattet, es hagelte Beschwerden. Doch Kunst- und Meinungsfreiheit erlaubten meine Satire, ich durfte weitersenden.

Berlinische Leben – “Nackte, Nazis, Nervensägen” / “Mein” Offener Kanal Berlin – Teil Zwei / 1985-2014

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