Archive | September 2015

TV-Satire – “Er tat nur seine Pflicht” / Barschel-Affäre 1987

Aus der Barschel-Affäre mache ich eine Kabarettnummer und erfinde die Kunstfigur “Reverend Preiswert”. Einen Prediger mit Hitlerbärtchen, der im Stil amerikanischer Fernseh-Evangelisten, Uwe Barschel, nach seinem ungeklärten Tod, einen Persilschein ausstellt. Die Sendung wird mehrfach im West-Berliner Kabelnetz ausgestrahlt. Auch an einem Wochenende, an dem viele CDU-Mitglieder zu einer Veranstaltung nach West-Berlin gereist waren. Die meisten Hotels in der Kudammgegend waren bereits mit Kabel ausgestattet, es hagelte Beschwerden. Doch Kunst- und Meinungsfreiheit erlaubten meine Satire, ich durfte weitersenden.

Berlinische Räume – “Wohnsinn” / Eine Biografie in Wohnungen von Marcus Kluge / 1972-2014

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Rheinstraße 14, Einzug 1977.

Bevor ich zuhause auszog,  fühlte ich mich geborgen in der elterlichen Wohnung am Volkspark Wilmersdorf. Kaum war ich dort ausgezogen, machte ich zwiespältige Wohnerfahrungen. Nie war ich richtig glücklich mit meinen Wohnsituationen, immer galt es Abstriche zu machen. Mängel wie nervige Mitbewohner, Außenklo, Ofenheizung, fehlendes Badezimmer reihten sich an einer langen Kette auf. Noch in den 90ern hatte das teure City-Apartment, in das ich nach dem Ende meiner Ehe zog, kurzzeitig Besuch von Kakerlaken, was mich in echte Panik versetzte. Das endete glücklicherweise, als das griechische Restaurant schloss und stattdessen die Promi-Disco “First” einzog, die haben wahrscheinlich mehr Gift benutzt, außerdem verkaufte die Disco eher flüssige Nahrung, die Insekten weniger anzog.

1988 hatte ich das Apartment gemietet, weil damals anderthalb Jahre vor dem Mauerfall, den ja niemand für möglich hielt, der West-Berliner Wohnungsmarkt dicht war, besonders bei kleinen Mietwohnungen. Ich nahm einige Schwächen in Kauf, die teure Miete, die laute Lage an der Lietzenburger Straße und die winzigste Küche, die ich je gesehen hatte. Ein paar Vorteile hatte die Wohnung aber auch. Die Gegend gefiel mir sehr, um die Ecke in der Rankestraße hatte meine Mutter ihren Phonoklub betrieben. Wenn ich über den Rankeplatz schaute, sah ich das Joachimsthalsche Gymnasium, wo ich zwei Jahre als Pförtner gejobbt hatte. Nun als gut bezahlter Medienprofi konnte ich meine Vergangenheit triumphierend von oben betrachten. Dutzende von Kinos waren in wenigen Minuten erreichbar, Kneipen und Cafés luden ein und sogar “after hours” konnte man einkaufen, wogegen sonst in Berlin jedes Geschäft spätestens um halb sieben schloss. Der “Späti” war noch nicht erfunden und “an der Tanke” bekam man damals allenfalls Benzin und Bier. Am Anfang war es auch nicht sehr laut, erst als die Mauer fiel, wurde die Gegend vom ruhigen Off-Kudamm-Kiez zum lauten Aufmarschgebiet für Touristen, Landeier, Prostituierte und Kriminelle aus Ost-Europa und dem nahen Osten.

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Lietzenburger Ecke Joachimsthaler Straße

Anfang der 90er Jahre zog dann das “First”, mit seinem Erfinder und Besitzer Jochen Strecker, ein. Neben meinem Hauseingang lockte nun die, im Stil der Katastrophen-Architektur gehaltene, Tür der Edel-Disco, Berlins Promi- und Schicki-Micki-Szene an. Von da an parkten jedes Wochenende Nobelkarossen auf der Feuerwehrfläche unter meinem Balkon, Jaguars, Rolls-Royces, Daimler-Cabrios und Ferraris. Zusätzlich konnte ich witzige Show-Einlagen beobachten. Zum Beispiel den dicken Türsteher bei heimlichen Geschäften, aber es wurde auch gekifft, gestritten und gevögelt in den und zwischen den Autos der High Society. Von meinem Balkon konnte ich die Ratten munter zwischen den Wagen herumlaufen sehen. Nur einmal habe ich erlebt, dass Polizisten Park-Tickets schrieben. Es folgte ein schneller Auftritt von Jochen Strecker, der den Beamten erfolgreich erklärte, wieso Verbote nicht für seine Gäste galten. Strecker hatte wohl wirklich beste Kontakte bis in die Berliner Landes-Politik hinein.

Letztes Jahr hörte ich noch einmal von ihm. Am 5. März 2013 wurde der Disco-Besitzer Strecker erstochen in seiner Badewanne gefunden: ein Raubmord. Da war ich schon seit fünfzehn Jahren ausgezogen, an den schönen Lietzensee, wo ich immer noch wohne und mich endlich wohl fühle. Träume, in denen ich am östlichen Stadtrand herumirre und die S-Bahn nachhause nicht finde, habe ich allerdings noch immer.

 

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Das “First” heißt heute “Cheshire Cat”.

Mein Weg bis zur ersten eigenen Wohnung war weit. 1973, ich bin 19, will ich unbedingt bei meiner Mutter ausziehen. Ich habe zwar ein schönes, großes Zimmer mit Blick auf den Volkspark Wilmersdorf, aber es ist mir peinlich, noch bei der Familie zu wohnen. Da trifft es sich gut, dass meine Freundin mir einen Job als D.J. besorgt hat, mit Ilona ziehe ich in eine 10-Zimmer-Wohnung in der Schlüterstraße. In der WG hausen ein Schlagersänger, ein frustrierter Fotofachverkäufer, zwei Studentinnen und die Ex-Frau von Anwalt Otto Schily mit Tochter Jenny. Der Sänger hatte das schönste Zimmer, einen Saal mit Bühne, die noch aus dem Vorleben der Wohnung als Bordell stammte. Er hatte drei Singles herausgebracht, die alle nicht erfolgreich waren, wovon er lebte haben wir nie herausbekommen. 250 qm groß, kostete die hochherrschaftliche Behausung damals 1500.- D-Mark. Ein Philharmoniker mit Hippiewurzeln hatte sie ursprünglich gemietet, an ihn lieferten wir monatlich die Knete ab.

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Joachimsthaler Straße: “Manchmal landete ich in einer Demo”

Nachdem der Job und die Freundin perdu waren, zog ich zu einer Freundin in die Joachimsthaler Straße, gegenüber von Bilka. Unser Verhältnis zueinander war nicht so ganz geklärt. Wir waren kein richtiges Päarchen, aber auch mehr als platonische Freunde. Im Herbst 75 überredete mein alter Schulfreund Roberto die Freundin, mit ihm für den Winter nach Goa zu gehen. Indien war nicht mein Ding, schon kürzere Reisen unternahm ich nur nach guter Planung. Ohne Bleibe und Job für sechs Monate in ein asiatisches Land zu fliegen, kam mir nicht nur waghalsig sondern schlichtweg verrückt vor.
Das Gute daran war, ich hatte für sechs Monate die Wohnung in der Joachimsthaler für mich allein, ich freute mich. Als es kalt wurde, und ich zum ersten Mal mit einem Kohleofen konfrontiert war, schmälerte das die Freude. Außerdem nervten die steilen Treppen, wenn man im vierten Stock ankam, war man regelmäßig völlig ausgepowert. Umgekehrt betrat man morgens die Joachimsthaler Straße selten ohne mit manischen Einkäufern oder orientierungslosen Touristen zusammen zu stoßen, mehr als einmal landete ich in einer Demo oder einer ausgewachsenen Straßenschlacht.

Im Frühjahr kam die Freundin zurück aus Indien, wir hatten uns auseinander gelebt, gingen uns in der kleinen Bude auf die Nerven und wieder begab ich mich auf Wohnungssuche. Nach wie vor hing ich viel im Café Bleibtreu rum und lernte dort Norbert kennen. Norbert war ein netter, etwas älterer Typ und er hatte eine schöne Altbauwohnung in der Knesebeckstraße. Ein Zimmer stand leer und im Frühjahr 1976 zog ich ein, es gab sogar Zentralheizung, was ich nach dem Winter mit Kohleofen sehr zu schätzen wusste. Er spielte Gitarre, ich brachte meinen Bass mit und wir musizierten und hörten viel Musik. Er stand auf Steely Dan, Grand Funk Railroad und die Doobie Brothers, nun ja, es gibt Schlimmeres. Er arbeitete nicht, seine Mutter unterstützte ihn wohl, es kann auch sein, das er Sozialhilfe bekam, ich bin mir nicht sicher. Ich jobbte 20 Stunden die Woche in einem Buchladen. Norbert hatte sogar ein Auto, was damals unter meinen Freunden selten war. Zum einkaufen war es prakisch und manchmal fuhren wir zum Schlachtensee, aber mehr konnte man mit dem Wagen nicht machen. West-Berlin war rundherum eingemauert und auf den Stress über die Transitstrecken nach Westdeutschland zu fahren, hatten wir keinen Bock. Wir hatten viele Projekte, nur eines haben wir durchgezogen, wie bauten ein riesiges Schlaf- und Wohn-Podest in seinem Zimmer. Es war die Zeit der Podeste und Hochbetten, die dann in den 90er jahren viel Arbeit beim Abbau machten. Nach einem dreiviertel Jahr begann Norbert sich zu verändern. Er wurde seltsam, entwickelte fixe Ideen und fühlte sich verfolgt. Dann hörte er auf zu schlafen, nach ein paar Tagen war er der Meinung, er könne die deutsche Teilung beenden und er kommunizierte diesen Gedanken auch großräumig. Diese Episode fand ein vorläufiges Ende, als er an einem frühen Sonntagmorgen mit dem Wagen zu Bonnys Ranch fuhr, so nannte man die Wittenauer Nervenklinik, und solange an das Tor pochte, bis man ihn ein- und dann nicht so schnell wieder heraus-ließ.

Norberts Mutter schmiss mich dann raus. Sie befürchtete, ich würde mit der Wohnung Unfug treiben, was ich für ziemlich unverschämt hielt. Im Grunde traute sie mir allein Schlimmeres zu, als ihrem Sohn, der wie ich nun erfuhr bereits öfter Langzeitgast in der Psychiatrie war. Aber so sind Mütter wohl.

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Nun war ich die Wohngemeinschaften leid und wollte unbedingt eine Wohnung für mich allein finden. Doch das war damals ungewöhnlich schwierig. Wenn man keine Beziehungen hatte, war auf das ausgewogene Spiel der Kräfte, also Angebot und Nachfrage, angewiesen. Es war ein absoluter Verkäufermarkt und das nicht so freie Spiel der Kräfte fand am Wochenende statt. Es begann am Sonnabend kurz nach 18 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich am Bahnhof Zoo schon eine riesige Schlange gebildet, die auf die Sonntagsausgabe der Berliner Morgenpost wartete. Wenn dann die Zeitungen geliefert wurden, hetzten auch schon die ersten los, die ein Exemplar erwerben konnten, um am nächsten Telefon potentielle Vermieter anzurufen. Es war garnicht so einfach eine funktionierende Telefonzelle zu finden, weil manche Zellen in der Gegend von unfairen Wohnungssuchenden zerstört waren, die sich daraus einen Vorteil erhofften, weil sie eine alternative Möglichkeit zum Anrufen hatten.
Dazu kam, dass ich mit einem Einkommen von 500 D-Mark im Monat nicht als solventer Mieter galt, meine Chancen waren miserabel.
Der Laden, in dem ich jobbte war neben einer Leiser-Schuh-Filiale und das ganze Haus gehörte Leiser. Irgendwann als ich Müll rausbrachte, fiel mir auf, dass es einen Seitenflügel gab, in dem drei Einzimmer-Wohnungen untergebracht waren. Der Seitenflügel machte einen irgendwie prekären Eindruck, man hatte ihn nachträglich an die Brandmauer geklatscht, um etwas billigen Wohnraum zu schaffen, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts. Ich guckte mir auch den Hof genauer an, um den herum Leiser seine Lagerräume hatte. Der Hof, den offensichtlich niemand nutzte, war etwas 6 mal 30 Meter groß, den Abschluss bildete eine Terrasse, die von einem Mäuerchen zum Nebengrundstück begrenzt wurde. Eine Kastanie spendete Schatten gab dem Hof einen grünen Tupfer. Im Sommer könnte man hier bestimmt schöne Wochenenden verbringen.
Mir war klar, das die Wohnungen keinerlei Komfort boten, vielleicht war es sogar das Prekäre, das mir zusagte, mir förmlich zuflüsterte, hier wäre ein absolut passender Ort zum Leben für mich. Innerhalb von 48 Stunden mietete ich eine der Wohnungen, meine Chefin legte ein gutes Wort für mich ein, und ich zog mit meinen wenigen Sachen von der Knesebeckstraße in die Rheinstraße um. Am Anfang zahlte ich für 28qm weniger als 40 D-Mark Miete. Es war geradezu eine Einladung mich kreativ auszutoben, ohne auf die Lukrativität meiner Projekte zu achten.

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Rheinstraße Idylle

Die Wohnungen über und unter mir waren bewohnt. Oben hauste ein Kohlentrimmer mit Frau und Baby. Das Geld das er beim Kohlen schleppen verdiente, steckte er hauptsächlich in einem Maserati, an dem er ständig herumschraubte. Da es nur ein Außenklo, einen Ausguss mit Kaltwasserhahn in der Küche gab und ein Allesbrenner die einzige Heizmöglichkeit darstellte, muss das Leben mit einem Säugling schwierig gewesen sein. Die unterste Butze beherbergte einen ziemlich finsteren Rocker, der wilde Parties mit seinen Rockerfreunden feierte, er lud mich ein, aber mir gefiel diese Mischung von Testosteron und hochprozentigem Alkohol nicht. Es gab regelmäßig blutige Schlägereien und Polizeieinsätze. Nach einer dieser Parties blieb mein Nachbar verschwunden, ich habe keine Ahnung, was aus ihm wurde. Irgendwann räumte man die Wohnung und sie stand dann leer.

Im Jahr 1982 arbeitete ich als Praktikant bei meinem alten Schulfreund Burkhardt, der in der Belziger Straße den Zensor-Plattenladen und das gleichnamige Label betrieb. Er redete mir zu, meine Idee, ein etwas anspruchsvolleres Fanzine herauszugeben, zu verwirklichen. Allerdings verfestigte sich bei ihm die Vorstellung, das es sich dabei um ein reines “Zensor” Produkt handeln sollte. Ich wollte aber unbedingt unabhängig bleiben, es war die Ära der “Independents”. Um einen Mitstreiter zu gewinnen, der sich in der Musikszene bestens auskannte, sprach ich Herbert an, der damals jedes Konzert mitschnitt. Mit seinen langen Haaren und dem Norwegerpullover, das Mikrofon in die Luft haltend, bildete er eine starke Dissonanz zu den Punks um ihn herum.

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Rheinstraße: Interview mit Michael Gira

Herbert wohnte noch bei seiner Oma und ich schlug ihm vor, in die leere “Rocker”-Wohnung einzuziehen. Wir hatten eine sehr produktive Zeit in der Rheinstraße, wir gaben acht Assasin-Hefte und drei Tapes heraus. Neben Hörspielen, Herbert war und ist ja Hörspielfan und Betreiber der “HörDat”* Website, produzierten wir als Halb-Phantomband “Cut-Up-Swingers” sowas wie Musik. Im Sommer nutzten wir den Hof und die Terrasse, bei der “Kanniball in Berlin”-Party auch die Flachdächer, was uns beinahe die Kündigung eingebracht hat. In den 80er Jahren gab es die Orte, Brachen und nicht mehr ökonomisch nutzbare Gebäude, die von kreativen Menschen in Wunderwelten verwandelt wurden. Auch nach dem Mauerfall setzte eine ähnliche Bewegung im Osten ein, doch leider irgendwann um die Jahrtausendwende hatten Geld und Business sich weitgehend durchgesetzt. Inzwischen verlassen manche Freunde und Bekannte Berlin, weil sie sich hier nicht mehr heimisch fühlen. Ich fühle mich zu alt um nochmal neu zu beginnen, außerdem liebe ich die Idylle am Lietzensee, wo ich jetzt wohne. Ich habe mir ohnehin nie vorstellen können in einer anderen Stadt als Berlin zu leben. Nach dem Ende des Warschauer Pakts und des Realsozialsmus spielte ich mit dem Gedanken in Prag zu leben. Allerdings musste ich akzeptieren, das meine Sprachbegabung nicht reichte, um richtig gut tschechisch zu lernen. Das wäre eine conditio sine qua non gewesen. Also blieb es bei rund zwei Dutzend Besuchen bei meiner freundlichen Wirtin Frau Friedrichova in der Zitna Ulice, der Prager Korngasse.

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“Kanniball in Berlin”

Die kleine Wohnung in der Rheinstraße behielt ich noch lange, obwohl ich schon bei meiner Freundin und ihrer Tochter wohnte. Es war keine einfache Beziehung, manchmal stritten wir und ich blieb eine Zeitlang in der Rheinstraße. Auch wenn ich an Veröffentlichungen arbeitete oder Drucktermine hatte, zog ich es vor, in meiner Klause in Friedenau ohne Ablenkung zu werkeln .Zusammen mit Herbert feierten wir auch manche Parties oder machten Veranstaltungen wie den “Kanniball in Berlin”. Dort traten diverse Bands in Herberts 20qm großem Wohnzimmer auf, wir projezierten Filme auf Hauswände und nutzten auch das Flachdach vor Herberts Wohnung, was uns fast die Kündigung eingebracht hätte. Da sieht man wieder, jeder Versuch den Karneval in Berlin heimisch zu machen, wird von einer engstirnigen Bürokratie sabotiert. Nach sieben Jahren “wilder Ehe” heirateten meine Freundin und ich 1986. In der Rheinstraße 14 feierten wir ein großes Hoffest. Hcl, Herbert und andere Freunde hatten sich ein Art Quiz-Show ausgedacht, bei der meine Frau und ich mehr oder weniger ernst gemeinte Hochzeitsgeschenke gewinnen konnte. Einige Monate später wurde das nicht mehr rentable Haus in der Rheinstraße abgerissen, ich vermisse es. Heute steht da ein seelenloser Neubau mit einer Kaisers-Filiale.

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Lietzensee: Blick vom Balkon

Nach der Hochzeit suchten wir uns eine Wohnung in meinem Lieblingskiez in Schöneberg. Wir fanden eine 3-Zimmer-Wohnung, Eisenacher Ecke Belziger Straße, um den Pudding befand sich der Pinguin-Club. Er befindet sich natürlich noch heute dort, aber ich musste leider zwei Jahre später ausziehen. Nach der Trennung behielt meine Ex-Frau das Schöneberger Domizil und ich zog in das besagte City-Apartment an der Lietzenburger Straße. 1998 hatte ich genug vom Kudamm-nahen Kiez, letztlich machte mir das Schicksal die Entscheidung leichter. Im Frühjahr hatte ich einen Bandscheibenvorfall und ließ mich operieren, danach hörten die Schmerzen nicht auf, trotz langer Reha. Ich bekam einen Vorgeschmack auf Alter und Verfall und entschloss mich eine ruhigere Wohnung in grünerer Umgebung zu suchen. In der Lietzenburger Straße kündigte ich mit achtmonatiger Frist und fand tasächlich eine Eineinhalb-Zimmer-Wohnung am Lietzensee in einer parkähnlichen Siedlung aus den 1920er Jahren. Auch diese war natürlich nicht perfekt, man hatte sie nach Bombenschäden 1951 schnell wieder zusammengezimmert und dabei ein Waschbecken im Badezimmer vergessen. Seit 1951 war sie auch nie modernisiert worden, was mir zugute kam, weil die Miete noch heute bezahlbar ist. 2013 interviewte mich die taz für ihre Reihe “Hausbesuch”**.
Auch ohne Waschbecken im Badezimmer bin ich nun sehr glücklich mit meinen Wohnverhältnissen am Lietzensee, trotzdem suchen mich hin und wieder meine “wohnungslosen Albträume” heim. Manche Dinge ändern sich wohl nie. Wobei mir einfällt, man soll ja nie nie sagen.

*HörDat:

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rDat

Schnelle Schuhe – „Landei, aufgeschlagen.“ / von Cordula Lippke / aus der Reihe: Punk in West-Berlin Teil 4

Meinen kleinen Rückblick zum 2. Geburtstag des Blogs, beende ich mit einer Zeitreise ins Jahr 1977, als sich im Punk House am Lehniner Platz die West-Berliner Punkszene konstituierte. Meiner Freundin Cordula Lippke bin ich für diese unterhaltsam-authentische Zeitstudie sehr dankbar, zumal ich selbst erst später in diese Szene kam. Ich lernte Cordula beim Zensor kennen, für den sie arbeitete und dadurch quasi automatisch die West-Berliner Musiker und hier gastierende Künstler kennenlernte. Zu gern würde ich deshalb eine Fortsetzung von Cordulas Text lesen und ich weiß, dass es vielen Lesern ebenso geht. Sie wird auch kommen, die Fortsetzung, da bin ich sicher. Aber wie ich gestern feststellte, manches kann man nicht erzwingen: “You Can’t Hurry Love” und auch das Schöpferische ist eigensinnig, es kommt wenn es da ist. Aber erst einmal: Vorhang auf für einen Besuch im West-Berlin der 70er Jahre. M.K.

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Für meinen Sohn, der gerade 19 ist und seine Jugend an der XBox verschwendet.

1977 kam ich nach Berlin um Kunst zu studieren, eigentlich: Visuelle Kommunikation, der eben erst eingerichtete FB 4 der Hochschule der Künste (die seit 2002 Universität der Künste heißt). Meine Eltern hatten es für mich vorbereitet. Ich war schon zur Aufnahmeprüfung nach Berlin gereist, aus Bad Gandersheim, wo ich gerade mein Abitur bestanden und bei der Zeugnisausgabefeier meinen ersten Vollrausch erlebt hatte.

Berlin war mein Sehnsuchtsort aus vielen Gründen. Auch dieses Lied, das ich aus einem alten deutschen Spielfilm kannte, schwingt da mit:
“Du bist verrückt, mein Kind, du musst nach Berlin … Da
gehörst du hin”* [„Der eiserne Gustav“ 1958].
Kurz zuvor war ich noch Bowie Fan gewesen. Bowie hatte mir zuerst meine Schwester im gemeinsamen Kinderzimmer vorgespielt: “There’s a starman waiting in the sky …” Das hatten wir 1972 im Chor gesungen.

1971 besuchten wir als Familie Berlin. Wir waren mit dem Flugzeug in Tempelhof gelandet, im Zoo und in Ost-Berlin gewesen und konnten einem Selbstmörder beim Nichtspringen vom Europa-Center zuschauen.
Ich hatte die Nase voll von den irritierten Blicken der Kleinstädter und Kurgäste, wenn meine roten oder blauschwarzen Haare, meine schrille selbstgeschneiderte Kleidung (eine Hommage an meine Oma Alwine, die immer alles selbst genäht hatte), ihr Weltbild störten. Im Frühjahr hatte ich die Aufnahmeprüfung an der HdK bestanden und war zum Studienbeginn mit Sack und Pack nach Berlin gezogen.

September 1977. In der Hochschule der Künste, im Konzertsaal, spielte Iggy Pop – das war mir wichtig! Er war ein Freund von David Bowie (wie wenig ich davon wusste, dass die Beiden kurz zuvor in Berlin gelebt hatten, wurde mir erst in diesem Jahr, 2014, in der grossen Bowie-Ausstellung bewusst). Ich bin allein zum Konzert gegangen, kannte ja noch Keinen in der großen Stadt, die ja noch eine halbe Stadt war und doch die größte Westdeutschlands, strictly West-Berlin.
Meine erste eigene Wohnung war eine recht teure möblierte Ein-Zimmer-Butze mit Aussenklo und ohne Bad in Neukölln (U-Bahnhof Grenzallee). Das war damals verbreitet in West-Berlin. Ich hatte mich bald daran gewöhnt ins Stadtbad zu gehen, um in einer der Kabinen ein Wannenbad zu nehmen. War auch gar nicht teuer.
Ja, ich war froh, von meiner Familie weg zu sein. “Das Dasein ist okay, aber Wegsein ist okayer!”, singt Funny van Dannen heute in mein Ohr. Die Familie hatte sich bald nach meinem Weggang aufgelöst (hinterrücks).
Bei mir in Berlin war Ausgehen angesagt, das war ja in Bad Gandersheim so gut wie unmöglich gewesen. Ich liess mich hierhin und dorthin treiben, was die Stadtmagazine eben so ankündigten (die taz war noch nicht gegründet, das zitty gerade erst) – ein Landei von 19 Jahren, auf der Suche nach dem Glück – und lernte viele seltsame Menschen kennen. Heute staune ich, dass mir trotz meiner grenzenlosen Naivität und Unerfahrenheit nicht mehr passiert ist als dieser Typ, den ich eigentlich meinen ersten Freund nennen müsste, wenn es nicht so peinlich wäre. Er hieß Harald und war heroin-abhängig, was mich als Fan von “The Velvet Underground” wahrscheinlich eher neugierig als vorsichtig machte, hatte ich doch bisher nur in Songtexten von dieser Droge gehört. Und das war Kunst, oder? Meine Drogen waren (und sind) Kaffee und Zigaretten. Selbst vom Alkohol wurde mir eher noch übel. Dieser Typ also hatte wunderbare lange blonde Locken und einen niedlichen süddeutschen Akzent. Die Hippiediskotheken, in die er mich ausführte, waren nicht ganz mein Geschmack. Ich hatte schon im Radio Punkmusik gehört (Niedersachsen war Einzugsgebiet vom BFBS, British Forces Broadcasting Service, wo auch John Peel sendete).
Eine neue Bekanntschaft empfand mein geringschätziges Naserümpfen über die üblichen Kneipen als Herausforderung und zeigte mir den neuesten Schuppen am Lehniner Platz: das Punk House. Von diesem Tag an war ich dort Stammgast, fuhr jeden Abend (das Nachtleben begann damals noch vor Mitternacht) mit dem 29er Bus vom Hermannplatz den Kudamm rauf. Ich hatte meine neue Heimat und viele Freunde gefunden, die zusammen mit mir das Punk-Sein in Deutschland gerade erst entwickelten. So kam es mir vor. Das war mein Ding. “Don’t know what I want but I know how to get it”. Jeder konnte so sein wie er wollte. Keine Vorschriften, keine Vorurteile. Nur Hippie durfte man nicht sein. Klar, dass ich mich von Harald trennen musste. Zum Abschied klaute er mir die paar Wertgegenstände, die mein möbliertes Zimmer hergab. Schmerzlich vermisste ich nur die Spiegelreflexkamera. Ich hatte meine erste Großstadtlektion gelernt, seitdem war ich Heroin-Usern gegenüber misstrauisch. Eine neue Kamera sollte ich erst drei Jahre später wieder bekommen, als mein irischer Freund mir eine aus einem Fotogeschäft klaute.

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Aber das alles war jetzt nicht wichtig. Genauso wenig wie mein Studium. Das Nachtleben hatte mich voll im Griff und es war absolut erfüllend. “The Talking Heads” und viele andere Bands spielten live im Punk House, wo die Bühne nur ein abgeteiltes Stück Tanzfläche war, Auge in Auge mit den Fans, manche Musiker blieben hinterher noch ein Weilchen da. Wildes Pogo tanzen, sich vor Begeisterung gegenseitig mit Bier überschütten und ab und zu am Flipper austoben, solche Sachen waren jetzt wichtig. Ich lernte dort Nina Hagen kennen und schüttelte Rio Reiser die Hand.
Wie lange gab es das Punk House? Ich weiss es nicht. [Wolfgang Müller in „Subkultur Westberlin 1979-1989“ erzählt davon: „Im Sommer 1977 eröffnet das Funkhouse am Kurfürstendamm. Westberlin – Funky Town? Ein kapitaler Flop. Das Lokal läuft schlecht. Der Inhaber erkennt die Zeichen der Zeit. Eine kleine Buchstabenauswechslung hat große Folgen: Aus dem Funkhouse wird das Punkhouse. Und dieses Punkhouse entwickelt sich nun zum ersten Treffpunkt einer gerade erst im Entstehen begriffenen Westberliner Punkszene.“ ] Wenn ich die Vielfalt der Erlebnisse und der Konzerte dort addiere, komme ich auf gefühlte zehn Jahre. Es war aber wohl nur etwas mehr als ein Jahr.

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Das Silvester zum Jahr 1978 erlebte ich schon mit meiner ersten Band, “DinA4”, die Mädchenband ohne Auftritte, aber mit Proberaum, den uns Blixa Bargeld in einem Keller in der Sponholzstrasse, Friedenau, besorgt hatte. Wir hatten uns im Punk House an der Theke kennengelernt und zusammengetan, Birgit, Barbara, Gudrun und ich. Wir entschieden uns für unsere Instrumente nach Gutdünken und Laune, denn Können war kein Kriterium. Silvester feierten wir in Gudruns Schöneberger Wohnung mit vielen Freunden und einem genialen Buffet voller Speisen, die mit Lebensmittelfarbe ihren ursprünglichen Charakter verlieren sollten: grüne Buletten, blauer Vanillepudding, sowas alles. Dazu mein erster LSD-Trip, eher unspektakulär.
Für mich war und ist Silvester allein schon ein Trip und dieses Feuerwerk über dem Wartburgplatz war einfach großartig. Ein paar Hippies waren auch da (aus Flensburg und Köln oder so), sie waren Musiker und hatten uns damit Einiges voraus. Sie waren okay, obwohl wir uns als Punks gern von den Hippies abgrenzten. Sie verhalfen uns später, als “Din A Testbild”, immerhin zum ersten richtigen Auftritt: 13. August 1978, Mauergeburtstag. Süße sechzehn Jahre Mauer wurden mit einer Torte gefeiert, die die
Berliner Punkband “PVC” von der Bühne herunter verteilte. Lecker! Ich glaube, es war schon eine gewisse Dankbarkeit für diesen Schutzwall vorhanden, der uns das besondere, zulagengeförderte, wehrdienstbefreite, West-Berliner Punkleben ermöglichte.

Beim Mauerfestival 1978 lernten wir die Düsseldorfer/Solinger Szene kennen. Musiker übernachteten bei uns und diese neuen Verbindungen brachten schöne Transitreisen mit sich. Wir spielten und tanzten im Ratinger Hof und in Hamburg. Ich erinnere mich heute nicht gut an die Einzelheiten. Liebesdinge spielten eine Rolle, Drogen natürlich und das, was wir definitiv nicht Rock’n’Roll nannten.
Zu der Zeit war ich bereits länger beim Plattenladen Zensor quasi “angestellt” um die Buchhaltung zu machen. Das brachte es mit sich, dass ich in Berlin alle Konzerte, die mich irgendwie interessierten, umsonst besuchen konnte. Ich bin gerade dabei eine Liste zu erstellen und die Länge, die Menge haut mich selbst um. Da wundert es mich nicht mehr, dass ich bald mein Studium geschmisssen habe. Das Leben war doch zu schön. Ich wollte es mir nicht von obskuren Aufgaben verderben lassen, die keinen Spaß machten und deren Sinn ich nicht erkennen konnte. Inzwischen wohnte ich auch in der Wartburgstrasse (Schöneberg), Parterre. Die Küche war schwarz lackiert, das Schlafzimmer bonbonfarben und das Wohnzimmer grün und blau, wie ich es heute noch schön finde. Der Vermieter regte sich fürchterlich auf und schrieb Briefe an meine Eltern und meine Hochschule. Das amüsierte mich. Es gab ein Klo in der Wohnung! Zum Baden ins Stadtbad gehen war kein Problem. Ein Problem war der Kohleofen, der sich meinen Heizkünsten fast immer verweigerte. Als ich, zu Silvester 1978/79, vom Weihnachtsbesuch bei der Familie in Westdeutschland zurückkam, hatte ich Glatteis im Flur. Es war der legendäre Schneewinter, (in Schneewehen steckengebliebene Züge, ausgefallene Heizung, Fahrgäste, die miteinander die letzten Rotweinreserven teilten). Ich kroch mit dicken Wollpullovern unter die Bettdecke. Die Silvesterparty im Übungsraum konnte ich eh nicht mehr erreichen. Am nächsten Tag erfuhr ich, wer alles in welche Ecke gekotzt hatte.

Der Zensor war ganz in der Nähe, Belziger Str. 23. Burkhardt freute sich, dass ich mich mit seiner elenden Zettelwirtschaft und den Anforderungen des Steuerberaters beschäftigen wollte. Ich wollte einfach nur ein bisschen Geld verdienen und mochte es, zwischen den Schallplatten (hatte doch selbst schon eine ansehnliche Sammlung zu Hause in den Obstkisten) und ihren Liebhabern zu arbeiten. Die vorderen Ladenräume gehörten dem Blue Moon, einem Rockabilly-Klamottenladen.

– wird fortgesetzt –

*”Du bist verrückt
Mein Kind
Du musst nach Berlin!
Wo die Verrückten sind

Da gehörst du hin!

Du bist verrückt
Mein Kind

Du musst nach Plötzensee.
Wo die Verrückten sind
Am grünen Strand der Spree!”

Berliner Volkslied. Die Melodie ist ein Marsch aus der selten gespielten und ersten abendfüllenden Operette “Fatinitza” (1876) von Franz von Suppé. Der Marsch ist im Libretto nicht textiert, die Worte hat der Berliner Volksmund hinzugefügt.

Editorial – “You Can’t Hurry Love” / 2 Jahre Blog

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Heute vor zwei Jahren stellte ich dieses Blog online und veröffentlichte drei kleine Geschichten. Eine über meine erste große Liebe und die Bleibtreustraße, eine weitere über die Nacht, in der ich in Paris ankam und in der Jim Morrison starb, nur wenige Straßen weiter. In der dritten Geschichte erzählte ich, wie 1910 meine Oma als 15-jähriges Mädchen nach Berlin ziehen musste, um hier mutterseelenallein in der fremden Großstadt alsHausmädchen zu arbeiten. Ich hatte keine Ahnung, was ich noch schreiben würde, oder ob ich überhaupt weiterschreiben würde, schließlich hatte ich 25 Jahre eine Schreibblockade gehabt. Mir fiel kein Name für mein Web-Logbuch ein. “Familienportrait” schien mir eher eine Rubrik zu sein. Da war ja auch der “Assasin” Aspekt, mein altes Fanzine, was ich irgendwie wiederbeleben wollte. Ich würde eigene Texte und eigene Fotos posten, es würde mein Weblogbuch werden. Also nannte ich es: marcuskluge.wordpress.com Vielleicht war auch ein wenig Eitelkeit dabei.

Kürzlich empfahl ich einem Freund das Crowdfunden. Ehrlich wie er nun mal ist, erwiderte er, dass wäre nichts für ihn, er sei nun mal faul. Merkwürdig, ich bin ja auch faul und trotzdem hatte ich eben eine sechsmonatigeCrowdfunding-Kampagne erfolgreich hinter mich gebracht und zwei Jahre mein Blog betrieben, mit Fleiß und Regelmäßigkeit.

Ich glaube das Alter spielte eine Rolle. Ich fühlte mich mit knapp 60 Jahren, sozusagen mit dem Rücken zur Wand. Wenn es irgend etwas gab, was ich noch sagen wollte, dann musste ich das bald tun, sonst könnte es zu spät sein. Na ja, Ihr wisst ja, ich neige zum Pessimismus und dramatisiere gern. Und ja, der Glauben, ich hätte als Mensch, als Individuum etwas mitzuteilen, spielte ebenfalls eine Rolle. Ich merkte, es gelang mir, Menschen, Szenen oder einen Zeitgeist zu schildern und all das dem Vergessen zu entziehen, in dem ich es aufschriebe. Ja, ich bin eigentlich faul, aber wenn ich das bißchen Talent, was ich für das Erzählen habe, jetzt nicht anwendete, würde ich es später bereuen. Wenn ich jetzt nicht die Geschichten aufschriebe, die meine Mutter mir über “früher” erzählt hatte und die auch meine Stieftochter so liebte, dann wäre ich ein undankbarer Ignorant. Ich wollte die Kraft, die ich noch hatte, in ein Kunstwerk, oder was immer mein spezielles Opus Magnum auch sein mochte, stecken. Bei mir schien es das Erzählen zu sein. Ich glaube jeder Mensch hat etwas mitzuteilen und solange er ehrlich zu sich ist und sich selbst und seinen Mitmenschen keine Unwahrheit oder Beschönigung zumutet, ist es seine Kunst, sein Werk und hat Kraft, die sich anderen Menschen mitteilt. Der “faule” Freund übrigens hat trotz seines Vorbehalts, sein eigenes Opus gefunden. Er macht wieder Musik, tritt auf und arbeitet an einem Hörbuch. Wenn Du Dein Werk noch nicht gefunden hast, habe Geduld. Manche Dinge kann man nicht erzwingen, die Liebe so wenig wie das Schöpferische. Versuche Deine Sinne offen zu halten und beweglich zu bleiben. Und erwarte nicht zu viel auf einmal von Dir. Das Regelmäßige zählt, nicht die Menge.

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Ich will Euch nicht Zahlen langweilen, wie 66666 Klicks oder 301 Beiträge. Es läuft ganz gut! Jetzt habe ich mein erstes Buch veröffentlicht, ein zweites wird Ende dieses Jahres folgen. Die Fanzine-Tradition haben wir mit einem neuem Heft aufleben lassen. Ja, wir. Ohne die Zusammenarbeit mit meinem alten Freund Rainer Jacob wäre vieles nicht möglich gewesen. Aber am wichtigsten ward Ihr, liebe Leserinnen und Leser. Ohne Euer Lob, Euren Zuspruch und auch Eure kritischen Fragen wäre ich irgendwann steckengeblieben in den “Mühen der Ebene”. Danke schön!
M.K.

Die drei Ur-Geschichten:

Erste Liebe:http://wp.me/p3UMZB-17J

Paris zum ersten:http://wp.me/p3UMZB-1bn

1910 kommt meine Oma nach Berlin. Sie ist 15 und muss in der fremden Stadt als Dienstmädchen arbeiten. Sie tröstet sich bei Aschinger, mit Erbsensuppe.:http://wp.me/p3UMZB-1bn

Familienportrait Teil 13 – “Spaghetti um halb eins” / 1958-62

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Heute führt uns die Serie ins von der SPD regierte West-Berlin des Jahres 1958. Mein Vater begann für das “Büro Willy Brandt” zu arbeiten. Kollegen waren unter anderem Günter Grass, Wolfgang Neuss und ein echtes Berliner Original, der “Flötchen” genannte Horst Geldmacher. 

1958 war mein Vater Helmut mit seiner Dissertation: “Das sprachliche Bild – Die Metapher”, fertig. Er reichte sie an der Uni Wien ein, die er sich seltsamerweise als Alma Mater ausgesucht hatte. Vermutlich wollte er ein wenig unbeschwertes Studentenleben, fernab von Frau und Kindern, nachholen. Denn durch zehn Jahre Krieg und Gefangenschaft war ihm diese Erfahrung versagt geblieben. Offiziell war der Doktorvater der Grund, der nun einmal in Wien lehrte und der die Verbindung von Philosophie, Publizistik und Theaterwissenschaft akzeptierte.

Da die Promotion sich noch 1 bis 2 Jahre hinziehen würde, suchte Papa einen Job, aber nichts allzu festes, denn später, mit dem Doktortitel würde er zu Höherem streben. Sein SPD-Parteibuch brachte ihm einen Termin bei Willy Brandt ein, dem populären Regierenden Bürgermeister der Stadt. Der bot ihm an, im “Büro Willy Brandt” mitzuarbeiten, einem losen Zusammenschluss von Künstlern und Kreativen, die Public Relations für Brandt entwickeln sollten. Das Büro residierte im Haus am Lützowplatz, dass von Sozialdemokraten, Metallgewerkschaftlern und Künstlern genutzt wurde. Jule Hammer, ein umtriebiger Kulturmanager und Galerist leitete das Haus inoffiziell, ab 1963 bis 91 dann auch offiziell.

Jule Hammer kannte ich auch von SPD-Weihnachtsfeiern im Kurt-Schuhmacher-Haus im Wedding. Mein Vater musste dabei den Weihnachtsmann spielen. Er tat es ungern, weil es ihm, seiner Meinung nach,  als ernsthaftem Schauspieler eigentlich nicht zuzumuten gewesen wäre. Jule Hammer verteilte die Geschenke an uns Kinder der Genossen. Hier lernte ich Hammers kleinen Sohn Thomas kennen, den ich 30 Jahre später wiedertreffen sollte.

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Im Souterrain des Hauses am Lützowplatz trat Wolfgang Neuss auf, der dem Büro Willy Brandt auch nahe stand, aber nicht offiziell angehörte. Brandt war sich klar, Neuss war eine unberechenbare Größe, die seinen Ambitionen irgendwann schaden könnte. Der “Mann mit der Pauke” machte allabendlich Kabarett mit scharfen Improvisationen, die gefürchtet waren. Mein Vater nahm mich einmal mit, am Nachmittag. Neuss kiffte noch nicht, aber er nahm Tabletten, um richtig scharf zu sein und vielleicht auch um die Trauer um Wolfgang Müller zu kompensieren. Sein Partner, beruflich und privat, Wolfgang Müller, kam 1960 während der Dreharbeiten zu Das Spukschloß im Spessart bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz ums Leben. Wolfgang Neuss wurde mit den Worten: „Jetzt brauchen wir Sie auch nicht mehr!“ von den Dreharbeiten zu diesem Film entlassen. Die einzige Partnerin, die er danach neben sich duldete, zeigte mir mein Vater. Eine Frauenbüste, genannt “die Gips-Uschi aus der Motzstraße”.

Jule Hammer gab mit Neuss die Satirezeitung “Neuss Deutschland” heraus. Später wurde Hammers Sohn Thomas Lebensgefährte von Neuss, in dessen Haschisch- und Spät-Phase. Nach Neuss’ Tod in den 90ern, als ich für den Offenen Kanal Berlin arbeitete, traf ich Thomas wieder, der bei uns Live-Sendungen über Neuss produzierte. Thomas erinnerte an den genialen Kabarettisten, leider versuchte er auch Neuss-Texte zu interpretieren. Dazu hatte er keinerlei Talent und so wurde es eine typische OK-Sendung.

Brandt war verschlossen, er wurde mit meinem Vater und anderen Mitarbeitern nicht warm. Willy, der sich volksnah gab, war in Wirklichkeit ein einsamer Wolf. Immer blieb er unnahbar, selbst wenn man gemeinsam trinkt, was zu dieser Zeit häufig passierte. Im Rathaus und in der Partei wurde der Bürgermeister auch “Wein-Brandt” genannt.

Andere Kollegen im Büro Willy Brandt waren Günter Grass und Horst Geldmacher, genannt “Flötchen, weil der Grafiker und Musiker immer sein Instrument bei sich hatte und oft spontane Konzerte gab.

Über Geldmacher kursierte die Anekdote, wenn diesen der Weltschmerz drücke, hielte er sich wochenlang im Bett auf, ohne es zu verlassen. Auf der linken Seite des Bettes solle eine Kochplatte gestanden haben, auf der Flötchen Spaghetti kochte und daneben standen mehrere Bierkästen, die treusorgende Freunde vorbeigebracht hatten. Auf der rechten Seite landeten die ausgetrunkenen Flaschen, wieder gefüllt mit Flötchens Stoffwechselprodukten.

Das Personal-Tableau des Büros wurde durch weitere Genossen und Kunsttreibende ergänzt. Häufig wurden aus Arbeitstagen längere Zechgelage. Meist fing man unten bei Neuss an und trank sich dann durch West-Berlin. Wenn die Meute hungrig wurde, rief mein Vater meine Mutter an und flötete seinerseits: “Liebes Kätchen, magst du uns nicht was kochen?” Oft ließ sich meine Mutter darauf ein, sie fand es schon schick, prominente, wenn auch oft unkonventionelle Gäste zu bewirten.

Das Kätchen

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Die Eltern auf einem Ball (links)

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Weihnachtsfeier 1960

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Käte kochte dann Spaghetti mit Tomatensoße und um halb eins saßen die Genossen Grass, Hammer oder Geldmacher und ihre weniger bekannten Kollegen bei uns zuhaus auf dem Teppich (die Stühle reichten nicht) und aßen Nudeln.

Mein Vater blieb dem Büro Willy Brandt verbunden, versuchte sich aber immer wieder in unterschiedlichen Berufen. Als Dozent, Übersetzer, Schauspiellehrer und auch als Schauspieler. Am 21.9.1962 stand er in “Das Testament des Hundes” von Ariano Suassuna, der ersten Inszenierung der Schaubühne (damals noch am Halleschen Ufer), auf der Bühne. Ich habe ihn gesehen, ich war sieben, er kam mit Sporen an den Stiefeln, als reicher Mann lautstark auf die Szene. Ich fand ihn furchtbar peinlich, so ist das wohl in diesem Alter.

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(Vater in “Das Begräbnis des Hundes” in der Schaubühne)

Die letzte Aufgabe für das Büro, war die Planung einer Gala zum 50sten Geburtstag von Brandt. Mein Vater verbreitete das Motto des Abends würde sein: “Willy Brandt, kein falscher Fuffziger mehr.” Der etwas grobe Scherz meines Erzeugers kam Brandt zu Ohren und der feuerte ihn.

Irgendwann kam auch der Kassierer nicht mehr, der die Parteibeiträge eintrieb. Ein alter Mann, der als Kommunist im KZ gewesen sein sollte. Wir Kinder hatten Angst vor ihm, er hatte etwas unheimliches. Dr. phil. Helmut Kluge war aus der SPD ausgetreten, richtig zugehörig hatte er sich ohnehin nie gefühlt.

Marcus Kluge

– wird fortgesetzt –

Alle bisher erschienen Familienportraits sind hier zu finden:

http://wp.me/P3UMZB-1

Über Horst “Flötchen” Geldmacher: http://www.wochenkurier.de/archiv/2010/07/28/floetchen-geldmacher/

Dieses wunderbare Buch von Horst Geldmacher hat mich als 6-jähriges Kind mit Spirituals, Gospel und Blues bekanntgemacht. Die Gestaltung war stilistisch einzigartig. (Die Übersetzung von Grass war das einzig Überflüssige im Buch) Ich habe es geliebt, gelesen und danach gesungen, bis es auseinander fiel. http://www.amazon.de/Susanna-Ein…/dp/B0000BIF60

Familienportrait Teil 11 – “Der Tod eines Preußen” / 1933 – 46

Es ist eine traurige, aber typische Geschichte für die Zeit des Nazi-Faschismus in Deutschland. Sie handelt von meiner Großtante Charlotte und ihrem Mann, Paul Springer, der sich preußischen Tugenden verpflichtet fühlte. Er war Polizei-Offizier. Wie viele Konservative hielt er die Nazis bei ihrer Machtübernahme für nützliche Idioten und unterstützte sie wohl auch. Er irrte sich gewaltig.

Auf Fotos sieht er sympathisch aus, ich hätte ihn gern kennengelernt, trotz unserer offensichtlichen politischen Differenzen. Doch das konnte ich nicht. Acht Jahre bevor ich geboren wurde, am 1. Mai 1946 ging er, “ohne Hut eine Zeitung kaufen”, wie sich seine Frau, Tante Lotte, erinnert. Er legte sich auf die Schienen der Heidekrautbahn und starb wenig später am Bahnhof Schildow, wohin man den Schwerverletzten gebracht hatte.

Charlotte, die jüngere Schwester meiner Oma, kam auch aus dem heimatlichen Liebenwerda nach Berlin und heiratete, Ende der 1920er Jahre, den Polizei-Offizier Paul Springer. Paul war eine “gute Partie”, ein Beamter, der ein kleines Depot an Wertpapieren zusammengespart hatte. Paul war außerdem ein begabter Hobby-Fotograf. Lotte ordnete sich ihrem Mann unter, da war sie ganz anders als meine Oma. Sie, vielmehr er, entschied sich gegen Kinder. Man wollte ein gutes Leben führen, delikat essen, schöne Kleidung tragen, ausgehen und Reisen machen.

Image  Ländliche Szene

Image  Olympische Spiele 1936

Paul stieg im Polizeidienst auf, in seinen Dienstbeurteilungen wird er gelobt, nur energischer gegen seine Untergebenen solle er werden. Laute Töne lagen ihm nicht, er setzte sich mit Ruhe und Geduld durch. Er fotografierte seine Familie, Sehenswürdigkeiten, spektakuläre Ereignisse und seine Kollegen vom Revier. Während der Olypischen Spiele 1936 war er in seinem Element, ihm gelangen prachtvolle Aufnahmen. Er und Lotte gingen gern ins Kino, manchen Bildern sieht man an, dass sie wie Filmeinstellungen komponiert sind.

Image   Filmreif: Am Bahnhof

Er war kein Nazi, aber konservativ. Anfänglich hatte er Sympathien für die neuen, braunen Machthaber. Wie viele Deutsche machte er den fatalen Fehler, Antisemitismus und Rechtsbruch der neuen Machthaber als “Kinderkrankheiten” zu betrachten.

Image  Ereignisse: 700Jahrfeier Berlin

Image  Kollegen in Zivil

Image Kollegen in Uniform

Zur Konfrontation kam es während der Novemberpogrome 1938. Als am 9. November gegen 22Uhr Geschäfte angegriffen wurden, die Juden gehörten, stellte Paul uniformierte Polizisten als Schutz vor solche Läden in der Friedrichstraße. Um Mitternacht ging auf dem Revier ein Telex der Gestapo ein, nachdem die Polizei jüdische Einrichtungen nicht mehr schützen sollte, bzw. nur Plünderungen verhindern sollte. Paul Springer soll sich noch eine Stunde unsichtbar gemacht haben, doch gegen ein Uhr nachts gab er den Befehl dann weiter.

Damit war seine Karriere im Dritten Reich beendet, der Polizeidienst machte ihm auch kaum noch Spaß. Bei Kriegsbeginn wurde er eingezogen, während seine Nazi-Kollegen für unabkömmlich erklärt wurden.

Image  Rechts der Mann mit Tschako ist Onkel Paul

Tante Lotte und er überlebten den Krieg und er erhielt eine zweite Chance sich im Polizeidienst zu bewähren, weil er relativ unbelastet war. Schon im Mai 1945 wurde er von den Alliierten als Fachkraft auf dem Revier 2 angestellt. Kurze Zeit danach konnte er als Reviervorsteher den Wiederaufbau des Reviers 12 leiten.

Als Kind in den 1960ern hörte ich in der Familie, Onkel Paul habe sich in der Nazizeit nicht an Verbrechen beteiligt. Instinktiv hatte ich Zweifel und Historiker haben uns belehrt, die Polizei sei regelmäßig als Helfer der Nazischergen aufgetreten. So dachte ich, es sei nahe liegend Pauls tragisches Ende auch in Zusammenhang mit Verstrickungen in Untaten der Nazis zu sehen. Zur Vorbereitung dieses Textes bin ich nochmal alles Material durchgegangen und fand einen ausführlichen Bericht von Tante Lotte über die fatalen Ereignisse des 1. Mai 1946 und ihre Vorgeschichte. Über sein Motiv könnte ich, nach der Lektüre, nur noch spekulieren und das möchte ich nicht.

Zur Vorgeschichte erfuhr ich dies: Am 16. März 1946 sicherte Paul mit Kollegen eine Fliegerbombe ab, als es zur Explosion kam. Er wurde schwer am Kopf verletzt, Prellungen, Schnitt- und Platzwunden wurden im Krankenhaus versorgt. Trotz einer Gehirnerschütterung wurde er aus der nach dem Unglück überfüllten Klinik entlassen.

Nach einem Tag ging er wieder arbeiten, gegen ärztlichen und freundschaftlichen Rat glaubte er, preußische Disziplin üben zu müssen. Ständige Kopfschmerzen, Schwindel und eine leichte Verwirrtheit, die er gut überspielte, begleiteten ihn. Am 30. April war seine Krankheit so offensichtlich, dass er sich arbeitsunfähig schreiben lies.

Lotte schreibt dann: ” Nach dem Frühstück (am 1. Mai) schlief er nochmal. Als er zum Essen aufstand unterhielten wir uns und machten Pläne. Danach beschlossen wir einen Spaziergang zu machen und – da ich noch mit Hausarbeit beschäftigt war – sagte mein Mann, er wolle nur inzwischen eine Zeitung holen. Er ging ohne Hut von mir, ließ die Gartentür offen, weil er wohl die Absicht hatte sofort wiederzukehren. Dann sah ich meinen Mann nicht wieder und erhielt am Abend die schreckliche Gewissheit. Die näheren Einzelheiten über sein Ende bitte ich mir zu ersparen und aus den Protokollen zu entnehmen.” Lotte schieb den Bericht wegen ihres Versorgungsanspruchs an die Schutzpolizei.

Sie erklärt: ” Ich kann mir seinen plötzlichen Tod nur durch seine Kopfverletzung und etwa damit verbundene Besinnungslosigkeit bzw. Umnachtung erklären. Wahrscheinlich hat die Wärme und Gewitterschwüle dazu beigetragen, dass er das Bewusstsein verlor und den uns völlig unbekannten Weg einschlug zu dem uns völlig unbekannten Ort Schildow, um dort den Tod zu finden (oder wie er vielleicht in seinem Zustand glaubte: Ruhe vor Schmerzen und Depression).”

Paul Springer hatte sich vor die Heidekrautbahn gelegt und starb wenig später, wie die Sterbeurkunde sagt, am 1. Mai 1946 um 18 Uhr 45 in Schildow, am Bahnhof.

Image Alle Fotos: Paul Springer

Text: Marcus Kluge

Die anderen Familienportraits  sind hier zu finden:

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